Die ING-Bank hat eine Studie zu den Reaktionen der Konsumenten auf die niedrigen Zinsen erstellt. Dabei ist herausgekommen, dass 14 Prozent der Umfrageteilnehmer wegen der tiefen Zinsen neue Kredite aufnehmen, was sie in einem Hochzinsumfeld nicht gemacht hätten. Anstatt die Periode der Niedrigzinsen zu nutzen, um alle bestehenden Kredite abzuzahlen – wie es 12 Prozent der Umfrageteilnehmer tun –, haben diese Personen sich weiter verschuldet.
Im Rahmen der Studie gaben auch 15 Prozent an, ihr Geld nicht zu sparen, sondern auszugeben. Die Ergebnisse entsprechen dem aktuellen Trend, der besagt, dass die Inlandsnachfrage in Luxemburg und in Europa steige. Das aktuelle Wirtschaftswachstum sei darauf zurückzuführen.
Die Konsumenten reagieren also auf die Niedrigzinsen, so wie es die Entscheider der Zentralbanken beabsichtigten. Billige Kredite schieben den Konsum und auch das Wachstum an.
Dies kann aber nicht ewig so bleiben. Das Wirtschaftswachstum sollte eigentlich nicht auf Krediten basieren. Die Finanzkrise aus dem Jahr 2007 ist ja gerade dadurch entstanden, weil in den USA viele Verbraucher ihre Immobilienkredite nicht mehr bedienen konnten.
Die Verbraucher und die Wirtschaft sind immer noch süchtig nach dem billigen Geld. Dies wird es der Zentralbank nicht leichter machen, die Zinsen wieder anzuheben.
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