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Selbst erschaffene Klischees

Selbst erschaffene Klischees

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Wenn ein Unternehmen ein Produkt besser verkaufen will, ist es hilfreich, eine starke Marke aufzubauen.

Das Produkt soll bekannt sein und die Kunden sollen ihm am besten positive Eigenschaften zuschreiben. Marketing-Experten benutzen ausgefeilte Techniken, um die Kunden dahingehend zu manipulieren und das gute Image eines Produktes in die Köpfe der Kunden zu pflanzen.

Diese Technik haben sich die Regierungen nun beim Handel abgeschaut. „Nation Branding“ heißt diese Technik. Das Land und seine Bewohner werden zu einem Produkt, das vermarktet wird. Davon profitieren die Unternehmen des Landes. Gelingt die werbetechnische Manipulation, dann können sie mehr exportieren oder es besuchen mehr Touristen das Land. Es bedeutet aber auch, dass auf den sowieso schon schwammigen und konstruierten Begriff der Nation ein künstlich erzeugtes Klischee gesetzt wird. Die Bewohner eines Landes sind jedoch keine homogene Gruppe. Jeder Mensch hat eigene Erfahrungen gemacht, hat seine eigenen Meinungen und seinen individuellen Charakter. Besonders in Luxemburg kann man aufgrund der hohen Zahl an Immigranten nicht einmal von einer gemeinsamen Sozialisation ausgehen. Alle – im Interesse der Wirtschaft – anhand einer Handvoll Adjektive zu beschreiben, wird der Realität nicht gerecht.