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Segregation in der Schule

Segregation in der Schule
(Julian Stratenschulte)

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Ungleichgewicht in den Lyzeen

In der Grundschule ist das Verhältnis zwischen luxemburgischen und ausländischen Kindern ausgeglichen. Wenn es allerdings um die zukunftsweisende Orientierung auf die Sekundarstufe geht, kommt es zu einem bedeutenden Ungleichgewicht. Lediglich 21,6 Prozent der ausländischen Schüler haben im vergangenen Jahr ein klassisches Lyzeum besucht. Eine alarmierende Situation, die internationale beziehungsweise Privatschulen immer attraktiver zu machen scheint. Ganze 11 Prozent aller Schulen des Landes gehören in diese Kategorie.

dvalvasori@tageblatt.lu

Ein Schritt in Richtung Segregation scheint gemacht. Ohne Reaktion der Politik kann es in Zukunft rein luxemburgische klassische Lyzeen geben und Schüler mit (Sprach-) Problemen werden mehr oder weniger freiwillig das öffentliche Schulsystem in Richtung Privatschulen verlassen. Die Regierung hat verstanden, dass sie endlich reagieren muss. Mit einer Reihe von spezifischen Maßnahmen (frühkindliche Sprachförderung, eine öffentliche Europaschule u.v.m.) will Bildungsminister Claude Meisch die Sprachenproblematik in Angriff nehmen. Dass es jedoch Jahre dauern wird, bis die Reformen greifen, gibt der DP-Politiker selbst zu.

Bleibt zu hoffen, dass die Politik nicht zu spät erwacht ist und dass die aktuelle Generation die letzte ist, bei welcher der Migrationshintergrund die Tür zum klassischen Lyzeum verschließen kann.