Italien hat keinen Ministerpräsidenten mehr. Matteo Renzi hat hingeschmissen. Hinter seinem Rücken formieren sich die Gegner. Doch auch ein Renzi 2.0 scheint nicht ausgeschlossen.
" class="infobox_img" />Eric Rings
erings@tageblatt.lu
Renzis Idee, sich durch ein Referendum bestätigen zu lassen, war ein Fehler. Einer, den auch der britische Premier Cameron machte, indem er seinen Verbleib im Amt an den Ausgang des Brexit-Referendums koppelte.
Italien war gerade dabei, etwas Stabilität im politischen Durcheinander zu erlangen. Man denke zurück an die Ära von Berlusconi, der am Ende nur noch Gesetze nach eigenem Gusto erließ, um seine eigene Haut vor dem Knast zu bewahren.
Gar nicht auszumalen, was aus Italien würde, sollte die Partei des Komikers Beppe Grillo an die Macht kommen. Die Populisten der Fünf-Sterne-Bewegung als Hoffnungsträger für Bella Italia? Nein! Derweil schmiedet Berlusconi im Hintergrund Pläne mit einem eigenen Kandidaten, dem kaum Chancen eingeräumt werden. Und die Rechtspopulisten der Lega Nord mit Matteo Salvini? Die sind zerstritten mit Berlusconis Forza Italia und werden, wenn sie getrennte Wege gehen, nicht genug Stimmen einsammeln können. Gut so!
Sollten Renzis Gegner die Rechnung etwa ohne sich selbst gemacht haben? In Anbetracht ihrer Heterogenität ein nicht abwegiger Gedanke. Dann könnte Renzi zurückkehren – nicht geschwächt, sondern stärker.
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