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Rosstäuscher

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Im Gegensatz zur BSE-Seuche oder zum Gammelfleisch birgt der rezente Pferdefleisch-Skandal keine direkten gesundheitlichen Risiken für den Verbraucher.

Diesmal geht es um Etikettenschwindel. In einigen Ländern wie Großbritannien oder Deutschland wird kaum bis gar kein Pferdefleisch verzehrt. Es wird als eklig empfunden. In Frankreich und Luxemburg ist die Hemmschwelle niedriger. Doch auch hier wird der Verbraucher ungern hinters Licht geführt.
„Das haben wir der Globalisierung zu verdanken“, kommentierte Gesundheitsminister Mars di Bartolomeo im Tageblatt die Vorfälle. Vielleicht meinte er damit, dass das Pferdefleisch, bevor es (irrtümlicherweise?) in die Lasagne geriet, erst quer durch Europa reisen musste. Von Zwischenhändler zu Zwischenhändler, die allesamt daran verdienten. Pferdefleisch ist deutlich billiger als Rindfleisch, und schon deshalb lohnt der Etikettenschwindel.
Vielleicht meinte der Minister aber auch, dass der globale Fleischhandel ein lukrativer Markt ist. Die EU pumpt jährlich mehrere Milliarden Euro in die Produktion. Mithalten können aber nur Länder, die fortdauernd große Mengen an Fleisch liefern können, niedrige Löhne für die Beschäftigten in Mast und Schlachtung zahlen, günstige Futtermittel bekommen und die Hygienestandards erfüllen. Und das sind nicht viele.