Headlines

Religion und Fußball

Religion und Fußball

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Überraschend waren die von der katholischen Kirche am Donnerstag gemachten Äußerungen im Zusammenhang mit dem „Experten“-Bericht zur Trennung von Kirche und Staat nicht unbedingt.

Die Kirche rät, schlägt vor und ist zu allen Diskussionen bereit. Sofern ihre Privilegien erhalten bleiben. Aber die Kirche wäre nicht die Kirche, wenn … ja, wenn sie nicht versuchen würde, auch aus dieser Situation Profit zu schlagen.

Denn einerseits fordert sie den „Status quo“ (verbunden mit einer ihrer Position genehmen Öffnung für andere Glaubensgemeinschaften), andererseits versucht sie gleichzeitig, ihre Stellung zu zementieren. Religionsfreiheit soll in die Verfassung eingeschrieben werden (dabei gibt es dies bereits, Artikel 19), aber eben auch die Konventionen mit den verschiedenen Kirchen. Geschieht dies, dann wird die katholische Kirche sicher mittel- und langfristig in Luxemburg unantastbar sein und hat vor allem auch finanziell ausgesorgt (als ob dies aufgrund ihrer Eigenmittel nicht schon ohnehin der Fall wäre). Also Vorsicht, liebe Verfassungsreformer!

Zumal auch die angeführten Argumente oft jeder rationalen Grundlage entbehren. Wie sagte gestern Generalvikar Erny Gillen? Der Expertenbericht über die Trennung von Kirche und Staat löse Bewegung aus, was wiederum belege, dass Religion eine zentrale Frage in der Gesellschaft sei.

Das Dossier Wickringen/Liwingen hat aber auch für Bewegung gesorgt, Fußball ist demnach also auch eine zentrale gesellschaftliche Frage. Soll der Ballsport deswegen auch in die Verfassung aufgenommen werden? Obwohl: Für Fans ist Fußball eine Religion.