In diesem Jahr sind keine weiteren Schließungen von Poststellen vorgesehen, unterstrich Post-Chef Claude Strasser gestern im Rahmen der Jahrespressekonferenz der Post.
Das bedeutet aber nicht, dass sich nun jeder freuen kann, der das Internet nicht nutzen will und lieber in eine reelle Filiale geht. „Weitere Schließungen von Poststellen werden kommen“, sagte er. „Aber erst, wenn wir so weit sind.“ Zuerst müssten Alternativen, etwa „Espaces Post“, bei Partner-Geschäften aufgebaut werden.
Die Post ist weiterhin überzeugt, dass diese Umstrukturierung, zusammen mit der Modernisierung des Vertriebsnetzes und der Entwicklung neuer Vertriebskanäle, einen echten Mehrwert für den Kunden darstellt. Laut Plan soll es bis 2025 nur noch 15 bis 25 Poststellen im Land geben. „Viel weniger werden es wohl nicht sein“, so der Postchef. Gleichzeitig aber erklärte Claude Strasser, und der Leser weiß es aus eigener Erfahrung, dass die meisten mittelgroßen Postbüros heute eher mit langen Warteschlangen als mit leeren Räumen zu kämpfen haben. „Mancherorts gibt es einen Andrang von Kunden, den wir kaum bewältigen können“, so Strasser.
Stellt sich die Frage, warum ein Unternehmen, das seinen Umsatz steigern will, den Kundenwünschen nicht entgegenkommt. Immerhin können Kunden – zumindest in manchen Bereichen (Telekom, Finanzen, Pakete) – mit den Füßen abstimmen.
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