„Tja, er ist halt ein Genie“, hört man oft als Kommentar zu Künstlern, deren Talent außer Frage steht, die jedoch einige kräftige soziale Mängel aufweisen. Zu ihnen gehört offensichtlich Bob Dylan. Schon öfters hörten wir Fans sich über sein autistisches Auftreten beschweren. Das Zitat eines Konzertbesuchers, „Keine Begrüßung, kein Danke für Applaus, keine Ansage von Titeln“, entnahmen wir einem Fanblog, doch ähnliche Aussagen hörten wir bereits einige Male in Radiosendungen. Von einem sozial engagierten Künstler sollten Fans zumindest ein Danke dafür erwarten können, dass sie für ihn Geld ausgeben.
In Luxemburg (vielleicht macht er es auch anderswo) setzte der Herr noch einen drauf: Die Rockhal teilte mit, dass die Herausgabe von Pressekarten für das Konzert von des Künstlers Seite untersagt worden sei. Von jemandem, der in den 1960er-Jahren sozialpolitisch aktiv war und das System kritisierte, mutet dieses Vorgehen gegen die Presse doch sehr sonderbar an. Eh nur alles Lügenpresse, Herr Nobelpreisträger? Oder nur eine weitere Macke eines Genies, das sich denkt, „ich bin ich“?
Wie dem auch sei, Fakt ist, Dylan ist ein Monument der Popgeschichte und ihn am Samstag zu erleben, dürfte so oder so ein Erlebnis werden. Entweder man wird begeistert die Halle verlassen oder enttäuscht über so viel Geschrei um nichts sein. Zeiten ändern sich und Menschen auch.
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