Die Kanzlerin hat schon viel getan, um Lösungen für die Schuldenkrise zu verschleppen. Denn sie war es, die bisher den Ton mit dem ehemaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy bei den Krisengipfeln angab und damit für das „Zu spät, zu wenig“ verantwortlich ist, das den Europäern zunehmend von anderen großen Wirtschaftsnationen und Schwellenländern vorgeworfen wird.
Die gemeinsame Währung erfordert, das wurde längst erkannt, ein viel engeres Zusammenrücken in der Eurozone, eine stärkere Solidarität. Dieses Einstehen einer für den anderen ist nicht ohne strikte Regeln zu haben. Daran wurde viel und wird weiter gearbeitet. Doch scheint Angela Merkel all den Stabilitäts-, Fiskal- und Euro-Plus-Pakten, dem Europäischen Semester und dem Six-Pack, die allesamt Regeln, Kontrollmechanismen und Sanktionen für eine korrekte Finanzgebarung in den Euro-Staaten enthalten, nicht zu trauen. Ansonsten dürfte sie nicht einen Moment daran zweifeln, dass Euro-Bonds zum einen nicht ein Freifahrtschein zum Schuldenmachen sind und zum anderen in keinster Weise auf Kosten der deutschen Steuerzahler gehen würden.
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