Denn selbst wenn die Eltern der über 100 am Dienstag ermordeten Schüler Mitglieder der pakistanischen Sicherheitskräfte sind oder diesen irgendwie nahestehen, kann dies für einen halbwegs zivilisierten Menschen nie und nimmer ein Vorwand sein, sie umzubringen.
" class="infobox_img" />Francis Wagner fwagner@tageblatt.lu
Einmal mehr zeigt sich, dass für diese Monster ein menschliches Leben grundsätzlich keinen Pfifferling wert ist. Aber, so würden sie uns erklären, wir handeln im Auftrag des Allmächtigen, was auch immer wir tun, Gott hat es so gewollt.
Kinder ermorden ad maiorem Dei gloriam. Und da soll es dann immer noch Leute geben, die Sprüche klopfen à la «kee Gott a kee Gebott».
Zwei Seiten einer Medaille
Religion muss zwar nicht, kann aber immer noch, genau wie schon zu Zeiten der Kreuzzüge, ihren Anhängern die Rechtfertigung für die viehischsten Grausamkeiten liefern. Es ist schließlich noch nicht so lange her, dass im Namen «unseres» Herrn Jesus «Mauren» und Juden verfolgt, vertrieben und ermordet wurden. Weil sie sich verstockt zeigten, weil sie sich, aufgrund ihrer moralischen Verderbtheit, weigerten, den einzig wahren Gott als den ihren anzuerkennen.
Doch bei den sunnitischen Islamisten fällt auf, dass sie ja nicht einmal in erster Linie Andersgläubige umbringen, sondern mit besonders viel Hingabe Anhänger der eigenen Religion auslöschen. Denn man darf davon ausgehen, dass so ziemlich alle am Dienstag ermordeten Kinder genauso wie ihre Eltern und Lehrer gute Moslems waren.
Dass der Moslem als solcher niemals gut sein kann, besonders dann, wenn er sich heimtückischerweise dazu entschließt, nach Europa einzuwandern, davon scheinen immer mehr Europäer überzeugt zu sein. Will heißen, immer mehr europäische Brunzköpfe.
Denn dass gerade in der Ecke Deutschlands die Demonstrationen gegen die angebliche Islamisierung des christlichen Abendlandes am heftigsten sind, wo es die wenigsten Moslems gibt, nährt denn doch den Verdacht, dass es mit dem Fall der Mauer im Tal der Ahnungslosen unter den Schädeldecken mancher Eingeborener nicht unbedingt heller geworden ist.
Damit soll nicht in Abrede gestellt werden, dass es in Europa mit etlichen Immigrantengemeinschaften schwere Probleme gibt, insbesondere mit der Gewaltbereitschaft junger Männer.
Doch derlei Probleme löst man todsicher nicht mit rassistischen Vorurteilen und der gesellschaftlichen Ausgrenzung ganzer ethnischer Gruppierungen. Vor allem stößt einem bei Pegida auf, dass die Übergänge zum militanten Rechtsextremismus fließend sind. Pegida und Hogesa sind zwei Seiten einer Medaille, eine bürgerliche, die in den Abendnachrichten respektabel rüberkommt, und eine neonazistische … fürs Grobe.
Europa hat ein Problem. Aber eines mit beiden Typen Brandstifter, den militanten Islamisten und den xenophoben Christentumsverteidigern. Peinlich nur für Letztere, dass «unser» Herr Jesus sowohl Palästinenser wie Flüchtling war.
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