Zwischenfall mit gefährlichen Chemikalien, hieß es gestern. Erste Meldungen sprachen sogar von einer Gasbombe aus dem Ersten Weltkrieg. Auf dem ArcelorMittal-Gelände in Differdingen erlitten Arbeiter Hautreizungen, verursacht durch bislang unbekannte Chemikalien, die angeblich aus einem unweit abgestellten Waggon entströmt waren. Der eiligst ausgelöste Notfallplan funktionierte. Die Betroffenen wurden medizinisch versorgt, die Bevölkerung gewarnt. Bereits wenige Stunden später gab Innenminister Dan Kersch Entwarnung.
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Alles nicht so schlimm? Wundern sollte man sich tatsächlich nicht, wenn einem Stahlunternehmen auch Material aus alten Waffenbeständen angeliefert wird. Schließlich lieferte die Branche zuvor den Stahl zu deren Produktion. Und Schrott stammt nun mal nicht aus dem Supermarkt, wird auch nicht hygienisch sauber in Frischhaltefolie verpackt angeliefert. Was wieder eingeschmolzen wird, ist alte Ware, die dank moderner Verfahren in neue Stahlerzeugnisse recycelt wird. Für den Wiederverwerter ist die Materialqualität wichtig. Keineswegs zweitrangig müssten auch genaueste Informationen über Herkunft der Waren und den Lieferanten sein.
Die Mitarbeiter von ArcelorMittal hatten bei der Anlieferung der Ladung bereits vergangene Woche die Nase gerümpft. Aber nicht weil es stank, sondern weil die Qualität nicht stimmte. Die Waggons wurden auf einem Nebengleis abgestellt, ohne weitere Vorsorgemaßnahmen. Der Vorfall gestern dürfte das Unternehmen veranlassen, die Kontrollroutinen und vor allem ihre Lieferantenliste nachhaltig zu überarbeiten.
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