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Nichts dazugelernt

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Am Wochenende findet erneut die „Journée nationale de la commémoration“ statt. In den vergangenen Tagen regnete es in unserer Redaktionsstube Einladungen der einzelnen Gemeinden zu den Blumenniederlegungen, zu den Gottesdiensten, zu den Festlichkeiten, den Ehrenweinen und den Gedenkzeremonien.

Jede Gemeinde kocht wie gehabt wieder ihr eigenes Süppchen. Hier stehen 10, dort 15 oder 20 ältere Mitbürger und denken an die furchtbare Zeit, die sie einmal erlebt haben. Mancherorts werden auch die Feuerwehrleute und Pfadfinder in Uniform dazubestellt, damit die Feierlichkeit nach irgendetwas aussehen soll. Die Ansprache des Bürgermeisters ist vielerorts mit Geschichtsfälschung nur so gespickt.

Was vermitteln wir denn den Jugendlichen mit solchen Gedenkzeremonien? Abgesehen davon, dass fast an jedem Wochenende irgendwo im Lande Blumen zu Ehren der Kriegsgefallenen, der KZler, der Zwangsrekrutierten usw. niedergelegt werden, abgesehen davon, dass zu den Hunderten bestehenden noch immer neue Gedenktafeln und Monumente eingeweiht werden! Täten wir wirklich nicht besser daran, endlich eine nationale Kommemorationsfeier abzuhalten, wo sich an einem Ort die Mitbürger zum Gedenken wiederfinden können? Und dort könnten Leute das Wort ergreifen, die keine billigen Sonntagsreden halten, da sie sich genaues Wissen über diese schreckliche Zeit angeeignet haben.

Weniger ist oft mehr!