Luxemburg werden immer mehr Jugendhäuser eröffnet. Die Schaffung solcher Einrichtungen ist unter anderem das Ergebnis einer sich verändernden Gesellschaft. Das klassische Familienbild hat sich gewandelt. Immer öfter sind beide Elternteile berufstätig.
Die Betreuung des Nachwuchses wird deshalb zunehmend in die Hände der sogenannten paraschulischen Einrichtungen gelegt. Zu diesen gehören auch die Jugendhäuser. Sie sollen den Besuchern ein Refugium bieten und während der zeitweiligen Unverfügbarkeit der Eltern helfen, die Teenager und jungen Erwachsenen in einer gesicherten Umgebung auf das Leben vorzubereiten. In diesem Sinne sind sie ein Teil des Bildungssystems.
Immer mehr Teenager schätzen das Angebot. Sie kommen freiwillig ins Jugendzentrum, um zu lernen, zu spielen, Freunde zu treffen usw. Vor allem aber finden sie dort Rat. Sie können mit Gleichaltrigen über ihre Probleme reden oder mit dem Fachpersonal, das sie betreut. Denn oft möchten die Jugendlichen nicht mit ihren Eltern über die Veränderungen sprechen, die sie während der Pubertät durchlaufen.
In dieser Hinsicht wird das Jugendhaus dann oft zur „zweiten Familie“, gibt seinen Besuchern Halt und hilft ihnen durch so manch schwere Zeit. Das ist auch im Interesse der Eltern. Die „maisons de jeunes“ sind also sicherlich eine nützliche Institution. Sie dürfen aber nicht zur Aufgabe der elterlichen Verantwortung führen und zum Ersatz für das Familienleben werden. Ihr Ziel ist es lediglich, eine ergänzende Funktion bei der Erziehung zu spielen.
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