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Netanjahu und „The Donald“

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Militärhilfe für Israel.

Es ist eine merkwürdige Meldung: Israel und die USA einigen sich gerade jetzt, so kurz vor den US-Wahlen, auf einen satten Militärhilfepakt: 38 Milliarden Dollar soll Israel für den Zeitraum von einem Jahrzehnt erhalten. Aber warum? Premier Benjamin Netanjahu hat US-Präsident Barack Obama immer wieder vor den Kopf gestoßen. Er ist zudem immer noch wegen des historischen Atomdeals mit dem Iran verärgert.
Die Antwort ist vergleichsweise banal, hat dafür aber schwerwiegende Folgen: Beide Seiten gehen auf Nummer sicher. Und das scheint angesichts der aktuellen Umstände nicht gerade die dümmste Idee zu sein.

dsabharwal@tageblatt.lu

Während Netanjahu nach dem Iran-Deal kein Abkommen unterzeichnen wollte, da dies als Gutheißung des Deals hätte wahrgenommen werden können, scheint er nun ein noch größeres Problem zu sehen: einen möglichen Präsidenten namens Trump. Der unberechenbare „The Donald“ hatte gedroht, auch Israel für die US-Hilfe ins Portemonnaie greifen zu lassen. In dem Fall wirkt das nicht beste, aber immerhin solide Rekord-Abkommen vergleichsweise schmackhaft.
Und die USA? Nun, es scheint ganz so, als ob die Militärhilfe von den Amerikanern genutzt wird, damit die Obama-Administration stärker Druck auf Israel im UN-Sicherheitsrat ausüben kann. Dies, um eine Lösung bei den bevorstehenden Friedensgesprächen mit Israel herauszuquetschen. Niemand kann Washington jetzt noch vorwerfen, Israel sei nicht geschützt.