Wer sonst, außer vielleicht noch den USA, hat beispielsweise solch massive Hilfe in den drei vom Ebola-Virus heimgesuchten westafrikanischen Staaten zur Verfügung gestellt wie die EU-Europäer? Nun mag eingeworfen werden, dass dahinter auch eine gute Portion Eigennutz steht, um die Gefahr einer Übertragung der Krankheit in Richtung Norden zu bannen.
Guy Kemp gkemp@tageblatt.lu
Das mag wohl stimmen, verkennt aber, dass die Beweggründe für die geleistete humanitäre Hilfe den Selbstschutz weit übersteigen. Weshalb die EU-Staaten weiter in Guinea, Sierra Leone und Liberia engagiert bleiben werden. Denn nach der akuten Hilfe zur Bekämpfung der Krankheit bleibt die weitaus langwierigere Aufgabe, die ohnehin zu den Armenhäusern der Welt zählenden Staaten wieder aufzubauen.
Die EU sollte die sich aus der Ebola-Krise ergebende Gelegenheit nutzen und die drei westafrikanischen Länder zu einem Musterfall gelungener europäischer Entwicklungshilfe machen. Denn wie oft wurde im Zusammenhang gekenterter Flüchtlingsboote im Mittelmeer erklärt, dass den Flüchtlingen in ihren Heimatländern geholfen werden müsse, damit sie die gefährliche Reise Richtung EU nicht erst antreten. Die Chance dazu ist jetzt da.
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