Eine Tram ist per Definition ein «schienengebundenes, fast immer mit elektrischer Energie betriebenes öffentliches Personennahverkehrsmittel im Stadtverkehr». Punkt. Die am Freitag im Rahmen der Escher Gemeinderatssitzung vorgestellte «Minettstram op Pneuen» ist was völlig anderes. Man darf sich fragen, weshalb die Verantwortlichen das Ganze so nennen, obwohl es sich eindeutig nicht um eine «Straßenbahn» handelt …
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Schön und gut, dass neben der geplanten Nord-Süd-Trasse für bis zu 24 Meter lange Superbusse im bevölkerungsreichen Süden des Landes auch eine solche von Ost nach West entstehen soll, aber diese dann als «Minettstram» – wenn auch «auf Reifen» – zu bezeichnen, das ist doch in der Tat eine mobile Mobelpackung. Eine Tram kann viel mehr, als auch der längste Bus der Welt jemals zu leisten vermag. Sie bietet – allein schon wegen der Tatsache, dass sie auf Schienen dahingleitet – einen weitaus höheren Komfort.
Und wenn man das langfristige Preis-Qualitäts-Verhältnis in Betracht zieht, dann ist die konventionelle, moderne Straßenbahn den auf Asphalt rollenden Superbussen ebenfalls überlegen. Zwar sind die Busse in der Anschaffung günstiger, dafür aber ist ihre Lebensdauer wesentlich kürzer. Und der technische Aufwand, ein echtes Tramnetz zu errichten, ist nicht wesentlich höher als die neuen Sonderstrecken, die für den Superbus angelegt werden müssen.
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