Na gut, die lästigen Quincailleries und kleinen Läden mussten halt weichen. Aber eben zum Wohle der Nation. Denn hatte nicht Premier Jean-Claude Juncker einst versprochen – 2006 war es übrigens –, „Luxemburg zum Haupteinkaufszentrum der Großregion zu machen“. Auch wenn dies nicht so richtig gelingen wollte, so sollte dennoch „ons Stad“, oder besser gesagt dessen Kern, sich von Trier und Metz und den anderen Provinznestern unterscheiden. Richten sollten es Nobeladressen, die man auch in der Pariser Avenue Montaigne oder der Londoner Bond Street antreffen kann. Seit gestern muss man sagen: Auch das war’s dann wohl.
Man sollte sich keine Illusionen machen. Die Luxusmarken werden Luxemburg jetzt meiden. Die Marktkorrektur für die Mieten der Einzelhandelsimmobilien in der Hauptstadt wird kommen.
Die „mise en faillite“ der 17 Gesellschaften, hinter denen eine ganze Reihe von Luxus- und Designerläden stehen, ist eigentlich ein gutes Beispiel dafür, was Laisser-faire-Politik erreichen kann. Laisser-faire herrscht nämlich auch dann, wenn ein „droit de bail“ aus dem Jahre 1936 gerade die Mieter zur Spekulation animiert. Wo war hier eigentlich der Mittelstandsminister? In Trier und in Metz wird man sich jedenfalls noch lange über die Handelsambitionen unseres Landes und seiner Hauptstadt kaputtlachen.
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