Die Verteidigung Deutschlands (lies unserer Freiheit und Werte) erfolgt am Hindukusch (dixit Peter Struck, deutscher Verteidigungsminister am 11.3.2004), die Verteidigung unserer Werte und Freiheit erfolgt in Cherson (dixit fast alle Politiker aus ihren warmen Sofas heraus). Die Verteidigung unserer Werte erfolgte trotz der Nähe scheinbar jedoch nicht im spanischen Bürgerkrieg. Zur Erinnerung: Damals hatten luxemburgische Freiwillige trotz eines gesetzlichen Verbots ihr Leben aufs Spiel gesetzt, um sich gegen Franco und schon Hitler zu wehren. Es sei nur an die Bombardierung Guernicas durch deutsche Bomber erinnert. Es ist unbestritten, dass der Spanische Bürgerkrieg ein politisches Labor für die schwelende Systemkonkurrenz in Europa war, die ein knappes Jahr nach Ende des Krieges in den Zweiten Weltkrieg mündete. Die Putschisten wären ohne das Eingreifen Mussolinis und Hitlers nie so weit gekommen. Ohne jeden Zweifel haben die luxemburgischen Freiwilligen damals auch gegen die Faschisten in Berlin und Rom gekämpft und sollten damit auch als frühe Opfer des Zweiten Weltkrieges gebührend in Ehre gehalten werden.
Sollte einmal ein Weltkrieg wegen des Ukraine-Kriegs ausbrechen, mit einem unseren Werten entsprechendem Sieger (es gibt nur Verlierer), und diesem ein Denkmal gesetzt werden, dürften die heutig tapfer kämpfenden Ukrainer auch Anspruch auf eine Ehrung haben – oder etwa nicht?
Leider waren verschiedene Mitglieder des „Comité pour la mémoire de la Deuxième Guerre mondiale“ anderer Meinung und wehrten sich gegen die Anbringung einer Plakette an der „Gëlle Fra“. Ein Plakette in Erinnerung an die Freiwilligen im Korea-Krieg ist bereits angebracht, ohne dass dies jemanden stören würde.
Nachdem sich dann eine knappe Mehrheit für die Anbringung gefunden hatte, wurde einer der Befürworter bei der Verlängerung der Mandate des Komitees im Herbst 2022 ausgebootet. Die Ernennung liegt in der Verantwortung von Staatsminister Bettel auf Vorschlag der drei Gruppen (Resistenzler, Zwangsrekrutierte und Opfer der Shoah). Der frühere Deputierte Fernand Diederich, als Vertreter der „Amicale Albert Ungeheuer“ in der Gruppe der Zwangsrekrutierten, wurde Opfer seiner Gewissenswahl und von seiner Gruppe in einer Nacht-und-Nebel-Aktion nicht wieder als Mitglied vorgeschlagen. Die Vertreter der Opfer der Shoah hatten das Offensichtliche begriffen.
Einfach nur traurig.
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