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LeserforumHaben die Politiker den Norden verloren?

Leserforum / Haben die Politiker den Norden verloren?
 Symbolbild: Pixabay

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Es gibt die Nordstadt, das Klinikum „Centre hospitalier du Nord“, die Nordstraße oder Nordautobahn, die Nordstrecke im Eisenbahnwesen und, last but not least, den Nordbezirk im administrativen und wahlgesetzgeberischen Sinne.

Doch mit diesen Bezeichnungen fängt auch schon die Mär vom Norden an.

Die Nordstadt liegt geografisch eigentlich im Zentrum, der genaue Punkt müsste zwischen Schieren und Stegen liegen. Verkehrstechnisch gesehen liegt Ettelbrück in der Mitte zwischen Huldingen (im Norden) und Esch/Alzette (im Süden), mit einer Distanz von jeweils 46-48 km.

Wenn man das Narrativ der politisch und wirtschaftlich Verantwortlichen hört, sind diese wirklich der Auffassung, dass die Nordstadt im Zentrum des Nordens liegt. Dabei ist Ettelbrück seit langem als „Porte des Ardennes“, also als Zugangsort zu den Ardennen und dem Ösling, vermarktet worden. Die Nordstraße in ihrer vierspurigen Trasse hört genau dort auf, wo die Nordstadt beginnt. Von der Nordstrecke zu sprechen, ist fast schon ein Sakrileg, denn seit neun Monaten fahren hier auf der einspurigen Trasse zwischen Ettelbrück und Ulflingen fast keine oder gar keine Züge mehr. Die dreispurige Nordstraße von Colmar-Berg bis zur Wemperhardt ist ein tagtägliches Trauerspiel für die Benutzer. Hier werden Ortschaften mit 70 Stundenkilometern durchfahren (Hoscheidt-Dickt/Marnach/Fischbach), ohne darauf Rücksicht zu nehmen, dass hier die Einwohnerschaft sich verdoppelt oder verdreifacht hat.

Die enge Durchfahrt durch Hosingen wird nun endlich, und hoffentlich noch in dieser Dekade, mit der Umgehungsstraße der Vergangenheit angehören. Eine Nachricht, auf die die Einwohner von Heinerscheid wohl noch lange warten müssen.

Das Nordspital ist ja mit seinem großen, aber nicht alles umfassenden medizinischen Angebot in Ettelbrück ansässig, die Wiltzer Klinik wird wohl schon morgen nur noch ein kaum existierendes medizinisches Angebot bieten können. Verschiedene medizinische Sparten werden in Ettelbrück nicht, oder nur begrenzt angeboten, sodass die Einwohner des Nordens nicht nur bis zu 42 Kilometer, sondern sogar bis zu 77 Kilometer (Kirchberg), respektive 83 Kilometer (CHL und „Clinique pédiatrique“) im Notfall zu fahren haben.

Dass der Nordbezirk mehr Wähler pro gewähltem Abgeordneten haben muss, trägt sicherlich nicht dazu bei, dass die Einwohner der Nordkantone mehr Einfluss für ihre Belange haben werden oder zumindest mehr Gehör finden. Im Herbst sind Nationalwahlen! Sprechen Sie die Parteien an, wie sie die Probleme der Nordregion, und insbesondere der Kantone Clervaux, Wiltz und Vianden, in Zukunft angehen wollen und was ihre Lösungsvorschläge sind.

Tola
1. Mai 2023 - 13.11

Der halbe Norden darf nicht wählen.

Zeehl
1. Mai 2023 - 11.13

@de Schéifermisch

"Gibt es denn keine Vertreter des Nordbezirks in Kammer und Regierung? Oder sind das alles nur Hinterbänkler oder Nichtskönner?"

Alles Nichtskönner von der CSV und nicht in der Regierung, nie mehr.?

Phil
30. April 2023 - 11.07

Ich glaube die Überschrift soll wohl mehr die generelle politische Ausrichtung in Frage stellen als die geographische.

de Schéifermisch
29. April 2023 - 9.00

Gibt es denn keine Vertreter des Nordbezirks in Kammer und Regierung? Oder sind das alles nur Hinterbänkler oder Nichtskönner?