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LeserforumEin gesunder Geist in einem gesunden Land

Leserforum / Ein gesunder Geist in einem gesunden Land
 Foto: Ian West/PA Wire/dpa

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Das lateinische Sprichwort „Mens sana in corpore sano“ wird oft verkürzt verwendet, um die Bedeutung eines aktiven Lebensstils zu betonen. Ursprünglich stammt es jedoch aus der satirischen Feder des römischen Dichters Juvenal, der in seinem Gedicht betont, dass es notwendig ist, für einen gesunden Geist zu beten, um in dieser Welt bestehen zu können. Die modernen Interpretationen des Sprichworts heben oft die Wichtigkeit von Gesundheit hervor, nicht nur als Abwesenheit von Krankheit, sondern als ganzheitliches Wohlbefinden. In unserer Zeit gewinnt die psychische Gesundheit bereits in jungem Alter zunehmend an Bedeutung1, 2) und viele suchen nach einem ausgewogenen Lebensstil, der sowohl physische als auch psychische Aspekte berücksichtigt. In einer Welt, in der Stress und hohe Erwartungen an der Tagesordnung stehen, werden individuelle Verantwortung und aktives Handeln zu entscheidenden Faktoren. Ein gesunder Lebensstil erfordert nicht nur finanzielle Ressourcen, sondern stützt sich auch auf Bildung und benötigt bewusste Entscheidungen. Bewegung und Sport bzw. die bewegungs- und sportbezogene Gesundheitskompetenz („Physical Literacy“) gelten als Fundament für eine gesunde Entwicklung und ihr wird in den nächsten Jahren eine immer wichtigere Bedeutung zugeschrieben werden3). Dies muss sich auch in zukünftigen luxemburgischen Bildungsplänen und internen Schullehrplänen widerspiegeln. Eine frühzeitige Heranführung an bewegungsaffine Gewohnheiten erhöht die Wahrscheinlichkeit späterer gesundheitsfördernder und -erhaltender Lebensweisen. Es ist wichtig zu erkennen, dass Ressourcen sinnvoll eingesetzt werden müssen, um effektiv die Gesundheit der Bevölkerung zu fördern. Eine umfassende Herangehensweise, die Bildung, Prävention und den Zugang zu Gesundheitsdiensten einschließt, ist entscheidend. Dazu gehören zweifelsohne Programme, die Sport und Bewegung als wichtigen Faktor auf dem Weg zur geistig-körperlich-sozialen Gesundheit fördern. Leider schaffte es die „körperliche Aktivität“ als Präventionsmaßnahme im aktuellen Koalitionsvertrag nicht in den Abschnitt der „Santé“4). Die Stärkung der Bewegungsförderung sollte jedoch heutzutage einen zentralen Ansatz einer politischen Agenda darstellen und Bewegungsmangel sollte zu einer Priorität auf individueller und innerministerieller Ebene werden5). Die Europäische Kommission hat bereits 2007 in ihrem Weißbuch Sport betont6), dass die Zusammenarbeit in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Sport auf Ministerebene gestärkt werden sollte. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer integrierten Herangehensweise an das komplexe Thema der Gesundheits- und Bewegungsförderung. Es ist nicht allein die Aufgabe eines einzelnen Ministeriums, sondern erfordert die Zusammenarbeit verschiedener Ressorts. Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper ist ein Ziel, das nicht nur erstrebenswert, sondern auch erreichbar ist, wenn wir gemeinsam daran arbeiten, die Grundlagen für ein gesundes Leben zu schaffen. 


1) Heinz, A., Kern, M.R., Van Duin, C., Catunda, C. & Willems, H. (2020). Gesundheit von Schülerinnen und Schülern in Luxemburg – Bericht zur luxemburgischen HBSC-Studie 2018. S.102. Esch-sur-Alzette

2) Rings, E. (2021). Bericht von Unicef Luxembourg/Wie es um die mentale Gesundheit bei Jugendlichen steht. Lokal. Tageblatt

3) Breuer. C., Joisten, C. & Schmidt, W. (2020). Vierter Deutscher Kinder- und Jugendsportbericht. Gesundheit, Leistung und Gesellschaft. Hofmann Verlag

4) Koalitiounsvertrag: Lëtzebuerg fir d’Zukunft stäerken

5) Good Governance in Sport. IO1_GGS_Research_Report_ENG_compressed.pdf (eusport.org)

6) Europäische Kommission. Weißbuch Sport. Abgerufen unter https://op.europa.eu/en/publication-detail/-/publication/4b75cc21-bca8-4fbe-85a8-9b68c07a65e4/language-de/format-PDF am 22.12.21 um 16.55 Uhr