Beim heute in Brüssel beginnenden EU-Gipfeltreffen wird es mehr als deutlich: Am morgigen Mittwoch wird der britische Premierminister David Cameron bereits zum ersten Mal von den Beratungen der EU-Staats- und Regierungschefs ausgeschlossen sein. Diese werden dann über die Austrittsverhandlungen mit Großbritannien diskutieren.
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Die britische Regierung ziert sich, dem Votum vom vergangenen Donnerstag die notwendige Notifikation an den Europäischen Rat folgen zu lassen, um den Austrittsprozess in Gang zu setzen. Und anders als er angekündigt hatte, überlässt es Noch-Premierminister David Cameron nun doch seinem Nachfolger, Artikel 50 des Lissabonner Vertrages zu aktivieren.
Die Briten mögen diesen Schritt so lange hinauszögern wie sie wollen: Das Land ist seit dem vergangenen Donnerstag eine „lame duck“, eine lahme Ente, in der europäischen Runde. In jedem Gremium der Union bis hin zum EU-Ministerrat dürfte dem britischen Vertreter nicht nur bei strittigen Entscheidungen höflich, aber eindeutig beschieden werden, dass seine Stimme kaum noch Gewicht hat, da das Land ohnehin der Union den Rücken kehren wird.
Der Einfluss Großbritanniens in der EU wird demnach in den kommenden Wochen und Monaten rapide sinken. Es wäre daher auch im Interesse Londons, so schnell wie möglich reinen Tisch zu machen.
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