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Von Straffreiheit und Unrecht

Von Straffreiheit und Unrecht
(AFP/Thomas Coex)

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50 Jahre Sechs-Tage-Krieg

Eigentlich könnte die Hoffnungslosigkeit nicht größer sein: Ganze 50 Jahre nach dem Sechs-Tage-Krieg hat sich der Traum vom Palästinenserstaat quasi komplett in Luft aufgelöst. Wer noch Anfang der 1990er-Jahre von einer Zwei-Staaten-Lösung träumen konnte, muss heute ein Zyniker oder Handlanger der israelischen Hardliner sein.
Seit dem Osloer Friedensprozess versucht die Palästinensische Autonomiebehörde vergeblich, die Errichtung eines palästinensischen Nationalstaats voranzutreiben. Und auch hier sollte man endlich Klartext sprechen: Es hat rein gar nichts genützt. Die Palästinenser sollten sich nicht mehr von den internationalen Institutionen, aber auch nicht von ihrer eigenen Führungsspitze hinhalten lassen. Dass Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sich weigert, Wahlen abzuhalten, spricht Bände. Hinzu kommt der Bruderkrieg zwischen Fatah und Hamas, der die Palästinenser wohl am meisten von ihrer Unabhängigkeit abhält.

Dhiraj Sabharwal
dsabharwal@tageblatt.lu

Wer auf die Karte der besetzten Gebiete blickt, kann demnach nur zu einer Schlussfolgerung kommen: lediglich die Ein-Staaten-Lösung könnte noch ein friedliches Miteinander ermöglichen. Denn Israel spielt eiskalt die Karte, dass weder ein Abzug stattfinde noch eine vollständige Annexion des Westjordanlands Realität sei – es werden einfach Fakten geschaffen.

Demnach täten die Palästinenser besser daran, einen einzigen Staat mit gleichen Rechten für alle zu fordern.