Seit gestern die Gruppenphase der Nations League ausgelost wurde, sind neue Zeiten für die luxemburgische Fußballnationalmannschaft angebrochen. In den Jahren und Jahrzehnten zuvor hatten die „Roten Löwen“ nie viel zu verlieren. Eine Teilnahme an einer Endrunde einer Welt- oder Europameisterschaft war unrealistisch.
Das ist durch das neue Format nicht mehr so. Luxemburg hat auf einen Schlag viel zu verlieren. Trainer und Spieler wollen die Nations League auf einem der vorderen Plätze abschließen. Auch die Zuschauer und die Öffentlichkeit werden Erfolge gegen die anderen kleinen Nationen fordern.
Die FLF-Auswahl wird schlagartig von der Underdog- in die Favoritenrolle gedrängt werden. Ein Status, mit dem sich nur die wenigsten der Nationalspieler auskennen. Es wird auf mentaler Ebene eine völlig neue Erfahrung werden. Nationaltrainer Luc Holtz hat nur drei bis vier Testspiele, um seine sehr junge Mannschaft auf diese Herausforderung vorzubereiten.
Die kommenden Gegner Weißrussland, Moldawien und San Marino sind schlagbar, genau wie die restlichen in der Division D favorisierten Mannschaften. Luxemburg ist nicht mehr klein, sondern durch dieses Format auf einmal deutlich größer.
Viel wichtiger als die Angst vor dem Scheitern ist jedoch der Glaube an den vor Jahren noch nicht für möglich gehaltenen Traum, irgendwann einmal an einer Europameisterschaft teilnehmen zu können. Jetzt ist er zur Realität geworden. Und Glaube versetzt bekanntlich Berge.
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