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Der Rial soll rollen

Der Rial soll rollen

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Irans Wirtschaft lockt die Welt.

Die Industrie freut sich. Es ist ein bisschen so, als wäre plötzlich ein vollkommen neuer Staat auf der kapitalistischen Weltkarte aufgetaucht. Mit neuen Handelsmöglichkeiten zuhauf. Möglich macht dies das Inkrafttreten des Atomabkommens mit dem Iran, welches die meisten gegen das Land verhängten Sanktionen auf einen Schlag weggeblasen hat.

Armand Back
aback@tageblatt.lu

Attraktiv für Investoren

Das Land sitzt auf gigantischen Öl- und Gasreserven. Was den Ölpreis gleich arg gedrückt und die Börsen der Golfstaaten, die dem Iran nicht besonders wohlgesonnen sind, sofort auf Talfahrt geschickt hat. Was den Iran aber erst einmal kalt lässt. Der Après-Sanktionen-Haushalt des Landes liegt um 90 Milliarden Euro und damit um mehr als ein Viertel über dem letzten Jahresbudget.

Das lockt Investoren und Geschäftemacher an. Auch aus Europa und den USA. Auch aus Luxemburg. Denn nicht nur Irans konventionelle Industrie liegt am Boden, auch seine Bankenwirtschaft tut es.

Und wenn Luxemburg eine Sache an den Mann bringen kann, ist es sein Finanz-Know-how, besonders jenes im Fonds-Bereich, einer auch für den Iran wichtigen Sparte.

Irans junge Bevölkerung weiß, dass ihre Zeit bald kommen wird. Sie sollte nicht enttäuscht werden. Denn die Öffnung des Iran ist nicht bloß eine Einladung zum Geldmachen. Es ist auch eine Verpflichtung gegenüber all jenen, die für eine Öffnung eintraten – und die sich mehr erhoffen als einen rollenden Rial. Nämlich mehr bürgerliche Freiheiten und religiöse Toleranz.