900 Minuten WM-Qualifikation sind seit vergangenem Dienstag Geschichte. Die luxemburgische Nationalmannschaft hat während der letzten 13 Monate viele gute Gesichter gezeigt, aber auch ihre hässliche Fratze. Das 0:0-Unentschieden im September in Frankreich hat den Status der Mannschaft von Trainer Luc Holtz in Kürze verändert. Internationale Medien interessierten sich auf einmal für die einheimischen Kicker. Einen Monat später war die Euphorie wieder verflogen, als sich Luxemburg bei der 0:8-Niederlage in Schweden lächerlich machte.
Es war wichtig, nach diesem Schock nicht alles über Bord zu werfen, was den luxemburgischen Fußball in den letzten Monaten und Jahren stärker gemacht hatte. Gegen Bulgarien (1:1-Remis) folgte eine Reaktion fast wie aus dem Bilderbuch. Sogar Sportpsychologin Marie Lanners hatte daran gezweifelt, dass sich eine Mannschaft innerhalb von 72 Stunden von einer solchen Schmach erholen könnte.
Es war ein gelungener Abschluss einer guten WM-Qualifikationskampagne, die Hoffnung auf mehr macht. Bereits im nächsten Herbst kann Luxemburg in der Nations League zeigen, wie weit die Entwicklung fortgeschritten ist.
Eine Frage, die sich die Sportjournalisten in den nächsten Wochen stellen müssen, ist, ob man ein Team zur Mannschaft des Jahres wählen kann, das 0:8 verliert. Ja, man kann, denn die Leistungen der FLF-Auswahl waren für Luxemburger Verhältnisse insgesamt überdurchschnittlich.
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