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KommentarVom kranken Gesundheitswesen

Kommentar / Vom kranken Gesundheitswesen
Das „Blannenheem“ schreibt unliebsame Schlagzeilen Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Wenn sich 30 Familien von Bewohnern zusammenschließen, um auf vermeintliche Missstände im „Blannenheem“ aufmerksam zu machen, dann dürften die Vorwürfe an die Direktion der Institution zumindest nicht vollends aus der Luft gegriffen sein. Dass es so weit kommen musste, ist zudem insofern tragisch, als dass das „Blannenheem“ doch jahrelang als Vorzeige-Betreuungsstruktur herhalten konnte, in dem der Mensch stets im Mittelpunkt stand.

In der Corona-Krise zeigt sich deutlich, woran der Pflege- und Gesundheitssektor, nicht nur in Luxemburg, sondern so ziemlich überall auf der Welt, krankt. Der Patient wird zur Zahl, jede Minute der Pflege ist berechenbar. Und dabei bleibt die Menschlichkeit auf der Strecke. Wichtigste Voraussetzung für die Verantwortlichen sind Managerfähigkeiten. Die Bilanzen müssen stimmen. Das Pflegepersonal kann einem da nur leidtun und mit einmaligen Corona-Prämien und wohlwollendem Applaus vom Balkon ist es sicher nicht getan. Und dass es nicht mehr so weitergehen kann, müsste eigentlich jedem einleuchten. Denn früher oder später braucht jeder Mensch Hilfe. 

Die Rolle der Politik ist dabei, den Rahmen zu setzen. In den letzten Jahrzehnten jedoch ging der Schuss nach hinten los, Stichwort Bettenreduzierung. In Luxemburg stiehlt sich die Regierung in der Corona-Krise in essenziellen Fragen aus der Verantwortung. Sie überließ und überlässt zum Beispiel den Verantwortlichen der Häuser die finale Entscheidung in der Problematik Sterbebegleitung. Das lässt wenig Hoffnung zu, dass sich nach der Krise etwas Fundamentales ändert. Sogar wenn, wie im Beispiel „Blannenheem“, die Menschen auf die Barrikaden steigen.    

Patrick Hurst
7. Juni 2020 - 14.28

Fir eis vu Nëmme Mat Eis sinn déi Aussoën aus dem Blannenheem näischt neies. Am Géigendeel mir hu scho viru Joëren de Familjeministère op Mëssstänn a Foyere fir Leit mat Behënnerung higewisen, an daat hëchst waat een ons konnt bidden ass dat äventuell Whistleblower als Alkoholiker diffaméiert goufen, resp. mir vu Persounen, déi sech erlaabt hun am Numm vum Ministère ze schwetzen als Lënkspopulisten asw. ze bezeechnen! Do wësse mir jo genau wou de Schong drëckt. Soulang d'UN-Behënnerterechtskonventioun hei zu Lëtzebuerg a graad am Pflegesecteur nët méi Bedeitung kréien an d'Leit och an engem autonome Liewe méi ënnerstëtzt ginn an déi Miliarden Euros vun der Assurance Dépendance just fir d'Gestioun vun Oofhängegkeet (fir d'Portemonnie vun der COPAS) a nët an eisem Interessi no Autonomie a perséinlecher Assistenz agesaat ginn wäert sech näischt änneren! Da werte nach méi esou Skandaler opkommen, an daat ass gudd esou! Ët soll nach méi rumouren!

HTK
4. Juni 2020 - 16.26

In Luxemburg? Luxemburg steht im Vergleich zu Frankreich oder Italien z.B. wie eine Prinzessin da. Allein was die Infrastrukturen angeht. Dass die Privatisierung eben auch in Gesundheit,Bildung und Sicherheit tiefe Narben gerissen hat ist unbestreitbar. Mit diesen gesellschaftlichen Errungenschaften sollte man nicht versuchen großes Geld zu machen.Das geht auf Kosten der meisten Menschen.Beispiel: das soziale Eldorado jenseits des Teiches,zur Zeit geführt von einer Figur die am besten die häßliche Fratze des Haifischkapitalismus zeigt. Was sein Vorgänger mit Müh und Not auf die Beine gestellt hat zerschlägt dieser Trottel in einigen Tagen.
Aber auch bei uns in Europa hat ein Virus uns die Grenzen gezeigt.Steuern werden nicht bezahlt um Asteroiden anzuzapfen oder Studien auf dem Mars zu betreiben. Jedenfalls nicht solange wir einer Grippe nicht Paroli bieten können mit allen Mitteln die möglich wären,hätte man nur richtig investiert.

max
4. Juni 2020 - 13.58

d'Mênschlechkeet gêt zu Lêtzebuerg KLENG geschriwwen
êt gêt iwwerall gespuert op d'Keschte vun de Läit
a nêt nêmmen am Gesondheets-System
aarmt Lêtzebuerg
du muss just "GELD" heeschen
dat fonktionnéiert nach
mol bis elo nach..
max

TNT
4. Juni 2020 - 11.46

Sehr geehrter Herr Philip Michel.
°Der Patient wird zur Zahl, jede Minute der Pflege ist berechenbar.°
Dieser Satz gehört in Stein gemeisselt vor jedes Krankenhaus!
Seit Mitte der 80er die Spitäler auf Gewinnoptimierung ausgelegt wurden, gings bergab.
Es würde am liebsten auf dem Flur operiert werden.
Die Rolle der Politik ist dabei, den Rahmen zu setzen.
Die nette Paulette wird sich bei der Umsetzung die Armbanduhr brechen, denn die Ärzte spielen da NIE mit!
Money, Money, Money, no, its not funny...

Grober J-P.
4. Juni 2020 - 11.05

"Gesundheitswesen" auf Irrwegen. Seit Corona kommen die "unregelmässigen" Zustände ans Licht. Wie steht es um die Grundrechte der Patienten im allgemeinen? Höre nur, dass seit Corona andere Beschwerden als nebensächlich behandelt werden.