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Keine Zukunft

Keine Zukunft
(dpa)

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5.000 gerettete Flüchtlinge in drei Tagen – wer nun auf eine Umkehr in der europäischen Flüchtlingspolitik hofft, wird enttäuscht.

Bald kommen wieder die Katastrophenmeldungen von Hunderten elendig ersoffenen Menschen, die sich zumeist nichts anderes wünschten, als der Hölle in Syrien oder Libyen zu entkommen. Und bald will die EU mit Bomben gegen die Schlepper vorgehen – womit dann die unterste Stufe europäischer Flüchtlingspolitik erreicht wäre.

aback@tageblatt.lu

Es ist eine Schande für unseren Kontinent. Was Europa braucht, sind keine Bomben, sondern Solidarität mit den Leidenden von der anderen Seite des Mittelmeeres. Es ist an der Zeit für eine Seenotrettung. Es ist an der Zeit für sichere Korridore über Land. Es ist an der Zeit, dass die EU Asylanträge schon in den Herkunftsländern entgegennimmt. Es ist an der Zeit, dass Europa sich seiner Verantwortung stellt und sich dessen besinnt, was den Kontinent einst stark und stolz machte: des Respekts der Menschenwürde und des Mitgefühls gegenüber den Siechenden dieser Welt.

In Europa ist Platz, Europa ist aufnahmefähig, ja, die Europäer sind bereit, zu helfen. Nur die Politik zieht weiter in die falsche Richtung. Bleibt Europa eine Festung und bleibt das Mittelmeer ein Massengrab, wird der Kontinent keine Zukunft haben – und das völlig zu Recht.