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Die historischen Analyse-Modelle teilen die US-Außenpolitik in zwei Kategorien ein: die Phasen des Interventionismus und des Isolationismus.

Die geläufigen historischen Analyse-Modelle teilen die US-Außenpolitik in zwei Kategorien ein: die Phasen des Interventionismus und des Isolationismus – eine duale Logik, die nicht mehr greift.

dsabharwal@tageblatt.lu

Die von Präsident Barack Obama geführte Politik befindet sich irgendwo in der Mitte dieses Spektrums. Dies zeigen der Iran-Deal und die internationale Koalition gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS).

Unter Obama wollten sich die USA aus Afghanistan und dem Irak zurückziehen, das katastrophale Erbe des Vorgängers war jedoch zu schlimm. Die jüngsten Ereignisse in der Region sprechen Bände. Umso mehr ist zurzeit ein interessantes Phänomen zu beobachten: Die USA betreiben eine außenpolitische Mischform, die sich zwischen Maximalforderungen (siehe TTIP) und weitsichtiger Diplomatie bewegt (siehe Kuba und Iran).

Jimmy Carter war der letzte US-Präsident, dem dieser Spagat, im Gegensatz zu Obama, nicht gelang. Allerdings stellt sich die Frage, inwieweit die USA mit ihrem Mittelweg Positives bewirken. Denn dort, wo Washington sich teilweise zurückhält, springt Moskau nun ruhig berechnend in die Bresche – und füllt das Machtvakuum, das sich durch die von den USA selbst herbeigeführten Besatzungen und Rückzüge ergeben hat (siehe Syrien).

Es besteht deshalb kein Zweifel daran, dass die USA und Russland in bester Kalter-Krieg-Tradition kooperieren müssen, um geopolitische Stabilität zu schaffen.