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Kein Ende in Sicht

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Genauso wie ein Alkoholkranker immer neuen Stoff benötigt, braucht die Weltwirtschaft immer neues Öl. Der Abhängige erkennt nicht, wenn die negativen Auswirkungen der Sucht die positiven überwiegen, schon gar nicht, wenn sie in der Zukunft liegen.

Solange die Party im Gange ist, treten deren Folgen in den Hintergrund. Allenfalls wenn der Süchtige nach einem Vollrausch stark verkatert aufwacht, stellt er seine Sucht höchstens kurz infrage. Spätestens aber, wenn das Flüssige wieder in Strömen fließt, ist es mit den guten Vorsätzen vorbei. Wenn Beobachter glauben, bei dem Tempo müsse der Rohstoff doch bald ausgehen, werden neue Quellen gefunden.

Jean-Philippe Schmit jpschmit@tageblatt.lu

Ob dazu der Untergrund gebrochen und die Süßwasservorräte verunreinigt werden, ganze Berge versetzt werden oder Kilometer tief unter dem Ozeangrund gebohrt wird, ist egal, Hauptsache, der Nachschub stimmt.

Aktuell fließt das flüssige Gold wieder – der unkonventionellen Förderung sei Dank. Diejenigen, die schlussendlich für den Ölverbrauch verantwortlich sind und die Situation ändern könnten, also die Verbraucher, haben die Folgen des Ölrausches für die Umwelt verdrängt.

Durch die niedrigen Ölpreise steigen die Absatzzahlen für spritfressende Geländewagen wieder an. Die Schuld an den Ölkatastrophen liegt letztendlich bei uns allen.