Nach dem Brexit ist vor dem Brexit: Es herrscht eindeutig Katerstimmung auf der Insel. Während sich die teilweise hirnrissigen Argumente der „Leave“-Kampagne als das herausstellen, was sie sind, wächst die Wut bei den „Remainern“. Es sind nicht nur Expats, Jugendliche oder Gebildete, ganz im Gegenteil. Viele der Menschen, die sich für einen Ausstieg aus der Europäischen Union entschieden haben, merken langsam, aber sicher, was sie eigentlich angerichtet haben.
" class="infobox_img" />dsabharwal@tageblatt.lu
So ist etwa der Auftritt eines Briten bei der BBC besonders aufschlussreich gewesen: Er habe sich nicht vorstellen können, dass seine Stimme so viel bewegen kann. Es scheint mehr Menschen als nur ihm so gegangen zu sein. Und genau hierin liegt die Tragödie des Brexit-Votums: Der Ausstieg aus der EU wurde zum Teil nicht wegen perfekt durchdachter Argumente entschieden. Es ist eine größtenteils auf Anti-EU-Emotionen basierende Wahl. Hinzu kommen auch Ressentiments gegen den noch amtierenden Premier David Cameron. Es ist ein gefährlicher Cocktail, der sich nun an der Wahlurne entlud.
Jeder dachte und hoffte insgeheim, dass es zwar knapp würde, aber am Ende entschiede man sich dennoch gegen den Brexit. Wieso also nicht einmal beim Referendum Dampf ablassen? Genau diese Form von Wahlverhalten zeigt, weshalb Referenden klare Regeln brauchen und nicht für jedes Thema geeignet sind. Das gilt auch für Luxemburg…
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können