Auf den ersten Blick scheint es, als wolle Pjöngjang vorrangig demonstrieren, dass es im Streit um das eigene Atomprogramm nicht nachgeben wird.
Auf den zweiten Blick steckt mehr hinter dem aggressiven Verhalten Kims, nämlich eine innenpolitische Machtdemonstration. Der unerfahrene Jungdiktator will seine Position stärken. Das wahre Zielpublikum seiner Drohungen ist nicht die internationale Gemeinschaft, sondern das eigene Volk. Indem Kim standhaft gegenüber den USA und der UNO bleibt, führt er den eigenen Weg ebenso unbeirrt fort, wie die anderen Mitglieder der Kim-Dynastie es taten. So beeindruckt man das eigene Volk und hält das Militär auf Kurs. Dass diese Politik gerade zu einer Zeit geführt wird, in der die neue Präsidentin Südkoreas, Park Geun-hye, auf einen Annäherungskurs setzen wollte, ist doppelt tragisch.
Mit seinem Säbelrasseln hat Kim den Nordkoreanern gezeigt, wer der Leader ist. Dem Rest der Welt präsentiert er sich als Jungdiktator, der international ernst genommen werden will. Bleibt zu hoffen, dass das Schauspiel Kims nicht in einem Krieg ausartet.
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