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It’s Kerry, stupid

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Viel hatten sich Beobachter von Barack Obamas erstem Auftritt als US-Präsident in Israel versprochen. Obschon er im Vorfeld verdeutlicht hatte, dass seine Visite scheinbar nicht mehr als eine Charme-Offensive darstellen würde – er wolle „zuhören“ –, war das Heulen und Zähneknirschen groß.

Seine Auftritte am Mittwoch wurden kritisiert. Inhaltlich habe es sich um Floskeln gehandelt, Obama habe lediglich die „unzerstörbare Freundschaft“ zwischen den USA und Israel beschworen. Auf den ersten Blick stimmt dies. Die empörten Proteste in den Palästinensergebieten sind der beste Beweis dafür, dass die Menschen von Obama enttäuscht sind. Beim zweiten Blick erkennt man jedoch, dass die Charme-Offensive des US-Präsidenten einen doppelten Boden hat.

Staatssekretär John Kerry begleitet Obama während seiner Reise und soll am Samstagabend mit Netanjahu über die wichtigsten Fragen im Nahostkonflikt diskutieren. Hierzu soll auch die Wiederbelebung des Friedensprozesses zählen. Der US-Präsident scheint dieses heikle Dossier an Kerry abgegeben zu haben, um durch eine Verbesserung seiner Beziehungen zu Netanjahu Letzteren besser unter Kontrolle zu haben. Damit bietet er „Bibi“ weniger Angriffsfläche und lässt Kerry den Spielraum für ernsthafte Verhandlungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit.