Unabhängig von jeglichen politischen und strategischen Überlegungen ist die potenzielle Zerstörung eines weiteren historischen Gesamtkunstwerkes eine Schande. Allerdings sollte man nicht auf die Propaganda des IS hereinfallen.
" class="infobox_img" />Dhiraj Sabharwal dsabharwal@tageblatt.lu
Vordergründig lautet das Storytelling wie folgt: Barbaren erobern weitere Stadt und zerstören in Dschihadismus-Wahn religiöses Kulturerbe. Es scheint plausibel und wird es in vereinzelten Fällen wohl auch sein. Allerdings spielt man den IS-Propagandisten mit dieser Berichterstattung in die Karten. Denn die perfekt inszenierten Zerstörungen geschehen nicht aus blinder Zerstörungswut: Sie sollen darüber hinwegtäuschen, dass die ach so Gläubigen viele Kulturschätze außer Landes schaffen. Und sich dabei eine goldene Nase verdienen.
Der Handel mit gestohlener Kunst ist eine der Haupteinkommensquellen im Businessmodell des IS. Er befindet sich in einer Liga mit Waffen- und Ölhandel. Dass dieses dreckige Geschäft aber überhaupt funktioniert, liegt daran, dass Galeristen aus aller Welt – auch in Europa – ungeniert Raubgüter verkaufen und Abnehmer finden. Wie heißt es so schön: It takes two to tango.
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