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#Interpretation

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(Fabrizio Pizzolante)

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Corinne Cahens Stolpersteine

„Ech si skandaliséiert iwwer dee Fräisproch vun de Moien. Wéi ass ët mat der Berufséthik? A wéi solle mer eise Kanner da soen, dass een net fuddelen däerf? Ech si schockéiert!“ Der Facebook-Post von Corinne Cahen, mit dem sie den Freispruch der „School-Leaks“-Angeklagten kommentiert, wäre fast unbeachtet durchgegangen.

Logo" class="infobox_img" />Nico Wildschutz
nwildschutz@tageblatt.lu

Doch das „Groupement des magistrats luxembourgeois“ schaltete sich gestern ein und wies Cahen sowie Claude Meisch – dieser hatte sich ebenfalls zum Urteil geäußert – mit dem Verweis auf die Gewaltentrennung in die Schranken. Als sie bei einer Twitter-Diskussion auf ihren Facebook-Post angesprochen wurde, antwortete sie, ihr Facebook-Account sei privat und es stehe nirgends, wovon genau sie spreche. Sie bestickte ihren Tweet mit dem Hashtag #Interpretation.

Beides ist Unfug. Die vier Wände eines Politikers gehören in die Kategorie Privatsphäre. Corinne Cahens Facebook-Account, auf dem sie sich als luxemburgische Ministerin bezeichnet, über Politik spricht und mit Abertausenden Menschen ihre Gedanken teilt, ist hingegen alles andere als privat. Das sollte eine Ministerin wissen.

Auch dass sich die Äußerungen nicht auf den „School-Leaks“Prozess beziehen, stimmt nicht. Das ist auch keine Interpretationssache. An besagtem Donnerstagmorgen gab es in Luxemburg nur eine Verhandlung mit Freispruch.
Die Ministerin scheint sich ihrer falsch gewählten Worte jedenfalls bewusst geworden zu sein. Der Post wurde mittlerweile gelöscht. #Einsicht