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In Kauf genommen

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Natürlich muss man Israel das Recht einräumen, sich selber zu verteidigen. Immerhin hat die Hamas seit Beginn der Operation „Säule der Verteidigung“ – ein schöner Name für gezielten Mord durch Luftangriffe wie im Falle des Hamas-Militärchefs Ahmed al-Dschaabari – bereits rund 350 Raketen auf Israel abgeschossen. Und auch vorher schon, vielleicht angefeuert von falschen Schlussfolgerungen aus dem „Arabischen Frühling“, haben die Extremisten unter der Hamas Israel ständig mit Raketen beschossen. 800 sollen es laut Experten in diesem Jahr bereits gewesen sein. Bevor Israel seine jetzige Operation begann. Da fragt man sich doch, warum Israel bislang nicht reagiert hat. Was war anders vor dem Angriff? Die Antwort lag sicher nicht nur dem Luxemburger Außenminister Jean Asselborn oder dem türkischen Premierminister Recep Tayyip Erdogan auf der Zunge: In Israel stehen Wahlen an.

Dies erinnert unmittelbar an den letzten Gaza-Krieg 2008/2009, in dem Israel das gesamte Gaza-Gebiet quasi dem Erdboden gleichgemacht hat. Auch damals standen Wahlen an.

Statt sich mit den sozialen Problemen seines Landes auseinanderzusetzen, zieht Premier Netanjahu die harte Tour vor. Wenn ein Land angegriffen wird, muss einer es retten. Und das ist natürlich Bibi persönlich und kein anderer. Und so spielt Netanjahu Krieg, um alle anderen Stimmen verstummen zu lassen. Es hat letztes Mal geklappt. Es wird dieses Mal auch klappen. Dass Menschen sterben, auf beiden Seiten, wird in Kauf genommen.