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In einem anderen Licht

In einem anderen Licht

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Dass Bilder unsere Wahrnehmung der Realität entscheidend beeinflussen, ist nichts Neues. In Diktaturen ist deshalb die Filmproduktion strengsten Auflagen unterworfen. Gezeigt werden soll nur das, was den Machthabern genehm ist. Mehr noch, das Gezeigte muss in einem bestimmten Licht dargestellt werden. Ein Beispiel: Sergej Eisensteins Film „Oktober“ erzählt die Geschichte der Russischen Revolution, aber aus der Sicht der siegreichen Bolschewiken. Der Macht der Bilder waren sich auch die Nazis bewusst. Die Filmproduktion unterstand nicht umsonst Joseph Goebbels, einem der mächtigsten Männer im Dritten Reich.

Claude Molinaro cmolinaro@tageblatt.lu

Die Suggestivkraft von Bildern wird in der Videoausstellung „M+M – 7 Tage“, die im „Casino Luxembourg“ gezeigt wird, veranschaulicht. Man sieht, wie Bilder die Texte in das eine oder andere Licht rücken. Die Interpretation einer Szene hängt maßgeblich von den sozialen und kulturellen Werten und Assoziationen des Betrachters ab. Die Ausstellung zeigt, wie diese Assoziationen beeinflusst werden können.
In unserer visuell dominierten Medienwelt eine grundlegende Wahrheit. Bei den Nachrichten im Fernsehen beeinflussen Bilder maßgeblich den dazugehörigen Text. Unsere spontane Interpretation der Nachricht ist nur eine mögliche. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist es die vom Filmemacher gewollte.