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Hype um Magnette verpufft

Hype um Magnette verpufft
(AP/Thierry Monasse)

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Was uns die CETA-Debatte lehrt.

Während Tagen waren die Wallonie und ihre Spitze Paul Magnette das Hype-Thema Nummer eins der Globalisierungsgegner. Positiv dabei: die politische Begeisterung, mit der sich Menschen mobilisieren ließen. Weniger erfreulich: die Tatsache, wie viele Leute sich von einem charismatischen und hochintellektuellen Provinzfürsten einen Bären aufbinden ließen.

Es war insofern schmerzhaft, als in Zeiten der Politikverdrossenheit jede Form von Begeisterung für komplexe Themen ein kleiner Erfolg ist. Allerdings muss trotz aller natürlicher und selbstverständlicher Kritik an Autoritäten und prinzipieller Skepsis gegenüber jeglicher Form von Wirtschaftsdeals etwas festgestellt werden: Wenn die Kritik an etwas zum Selbstzweck wird, ohne dabei zum Teil fundiert zu sein, ist das ein schlechtes Zeichen. Besonders beängstigend ist die Leichtigkeit, mit der Menschen jemandem wie Magnette Glauben schenken, ohne dabei auch nur eine Sekunde zu hinterfragen, ob der Wallone nicht auch aus Eigeninteresse gehandelt hat. Griechenland hatte etwa 2015 ein ähnliches Spiel wie die Wallonen getrieben. Wieso hypte niemand Athen? Stimmt, der Kampf um Feta-Käse lädt weniger zum Träumen ein.

Demnach gilt für das Freihandelsabkommen CETA, was auch für TTIP gilt: Solange Transparenz und Vertrauen nicht wiederhergestellt werden, bleiben ähnlich hysterische Diskussionen nicht aus.

dsabharwal@tageblatt.lu