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Humanitäre Solidarität

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Bei vergessenen Konflikten fallen einem Begriffe wie Demokratische Republik Kongo, Somalia, Kaschmir und ähnliche Gebiete ein. Seit geraumer Zeit kann man sich jedoch nicht des Eindrucks erwehren, dass sich das syrische Bürgerkriegsdrama bald in diese traurige Liste einreihen könnte – oder es bereits getan hat.

Im Zuge des Ukraine-Konflikts wurde Syrien zuletzt nur noch als Nebenschauplatz der russisch-amerikanischen Machtstrategien in der medialen Berichterstattung beiläufig erwähnt. Kaum eine aussagekräftige Reportage zur Lage im Land, zum nationalen Kräfteverhältnis oder dem humanitären Leid. Bis gestern.

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UN) hat verkündet, dass mehr als eine Million syrische Flüchtlinge im Nachbarland Libanon Schutz gesucht haben. Dies entspricht einem Viertel der Gesamtbevölkerung des krisengebeutelten Landes, das an den Grenzen seiner Belastbarkeit angelangt ist. Wirtschaftlich und politisch. Wieder einmal sieht sich Beirut durch einen externen Konflikt in seiner nationalen Stabilität bedroht und nimmt dennoch täglich 2.500 Syrer innerhalb seiner Grenzen auf. Diese humanitäre Solidarität mit den Opfern des syrischen Dramas könnte so manchem europäischen Staat als Vorbild dienen. Kein Land der Welt hat laut den UN einen höheren Flüchtlingsanteil zu verkraften.