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Hinter den Erwartungen

Hinter den Erwartungen
(Massimo Sestini)

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Wenn sich die EU-Staats- und Regierungschefs in kürzester Zeit zu einem außerordentlichen Gipfel zusammenfinden, gehen die Erwartungen ob der am Ende herauskommenden Entscheidungen über das Übliche hinaus.

Dies war auch der Fall, als vor einigen Jahren Banken und das Finanzsystem in Europa und darüber hinaus gerettet werden mussten. Die EU-Staaten erlaubten sich damals, astronomische Summen zu mobilisieren, um die Geldhäuser vor dem Kollaps zu bewahren und zu verhindern, dass so manchem Großanleger, aber auch manchem kleinen Sparer, das Konto leergefegt wurde.

Logo" class="infobox_img" />Guy Kemp gkemp@tageblatt.lu

Auch jetzt müssen die EU-Staaten wieder retten. Dieses Mal geht es um Menschenleben, die hundertfach, tausendfach dem zunehmend tödlich endenden Wagnis einer Überquerung des Mittelmeeres ausgesetzt werden. Aber es geht auch darum, wie viel die Europäer bereit sind, aufzuwenden, um ihrem Selbstverständnis einer humanen Gemeinschaft, die der Menschlichkeit willen den Eigennutz hinten anstellen kann, Ausdruck zu verleihen. So gesehen blieben die 28 auf den ersten Blick hinter den Erwartungen zurück. Es müssten massivere Mittel zum Einsatz kommen. Zurückschrauben lässt sich immer. Wenn sich in den nächsten Monaten herausstellen sollte, dass noch mehr getan werden muss, wird es für viele Menschen wieder zu spät sein.