Wenn nur 32 Prozent der Frauen zu einem diesbezüglichen Engagement bereit sind, dann wird die bescheidene Quote weiblicher Gewählter, die bei den letzten Gemeindewahlen festgestellt wurde, so schnell wohl nicht überboten. Dies umso mehr, als in den Köpfen noch erstaunlich viele Vorurteile herumgeistern: „Männer interessieren sich für wirtschaftliche Fragen, Frauen für Soziales“, ist zwischen den Zeilen zu lesen. „Männer betrachten die Politik als persönliches Spielfeld“, bestätigen zwei Drittel der Frauen. Genauso viele bedauern, nicht selbst in die Verantwortung zu kommen.
Überraschend ist in diesem Zusammenhang eine Aufforderung, die sich ebenfalls aus den Antworten herauslesen lässt: „Die Frauen müssen sich ihren Platz in der Politik ganz allein erkämpfen“, sagen 80 Prozent der Befragten. Die politischen Parteien und die Regierungsstellen sind natürlich gefordert, genau wie die Frauenorganisationen und nicht zuletzt die Medien.
Damit untermauert diese jüngste Meinungsumfrage die Feststellungen einer ihrer Vorgängerinnen. „Gebt den Frauen mehr Sichtbarkeit in den Medien“, hatten die 500 Befragten eines sorgsam zusammengestellten Paneels kurz vor dem letzten Wahltermin verlangt. Die Botschaft war zur Kenntnis genommen worden, aber mehr ist offensichtlich nicht passiert. Es war ja nur eine Meinungsumfrage.
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