Jetzt besitzt der Versicherer die Unverfrorenheit und prüft eine mögliche Schadensersatzklage gegen die US-Regierung. Dabei beklagt AIG die „unfairen Kreditkonditionen“ und blendet dabei das enorme Risiko aus, dem der Staat und die Steuerzahler durch diese Rettungsaktion ausgesetzt waren. Das wäre genauso, als würde man wegen geringer Sachschäden einen Feuerwehrmann anklagen, der unter Einsatz seiner Gesundheit und seines Lebens in ein brennendes Haus gelaufen ist, um den Einwohnern das Leben zu retten. Eine derartige Anklage wäre schlichtweg absurd.
Und sie birgt noch andere Gefahren. Kommt der Kläger durch, werden es sich die Helfer – also in diesem Fall die US-Regierung – in Zukunft vielleicht zweimal überlegen, ob sie noch mal das große Risiko eingehen und eine Rettungsaktion für andere gefährdete Unternehmen starten. Sollte AIG tatsächlich Klage erheben, wäre das ein Anzeichen für einen völligen Realitätsverlust der Konzernverantwortlichen – oder für grenzenlose Gier.
AIG macht übrigens mittlerweile wieder Milliardengewinne.
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