Man sollte Äpfel nicht mit Birnen vergleichen. Beim Ländervergleich passiert das immer wieder. Da wird der Kleinstaat Luxemburg an europäischen Mastodonten gemessen, mit dann fragwürdigen Ergebnissen. Bekanntestes Beispiel ist das des Schnapskonsums, bei dem das Land stets Klassenbester ist, weil dem Durchschnittsbürger auch der Verkauf der Spirituosen an die trinkfreudigen Nachbarn angerechnet wird.
Insofern ist der am Montag von der EU-Kommission veröffentlichte Kompetitivitätsindex der Regionen schon ein gutes Instrument, um Schwächen und Stärken des Landes genauer zu bestimmen. Denn vergleichen kann sich Luxemburg dabei mit ähnlichen Gebilden, was Wirtschaftsleistung, technologische Ausstattung, Bildungs- oder Gesundheitswesen anbelangt. Und so wird man erstaunt feststellen, dass sich mehrere Regionen im Brexit-geplagten Großbritannien besser entwickelt haben als Luxemburg, oder dass das ansonsten ein schwächelndes Bild abgebende Frankreich in seiner Île-de-France fast genauso stark ist, das angeblich vor Kraft strotzende Deutschland hingegen nur Oberbayern unter den zehn Besten platzieren konnte.
Zu einem Podiumsplatz reichte es für Luxemburg nicht. Doch auch Platz sieben unter 263 Mitbewerbern ist eine durchaus anständige Leistung.
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