Es wird immer deutlicher, dass Frankreich mehr denn je eine andere Rolle einnimmt und einnehmen muss. Nach den Anschlägen in Nice zeigt sich, dass kein anderes europäisches Land derart stark im Fokus des Terrors steht. Die Hintergründe sind einfach: Paris ist aufgrund seiner Interventionen ein einfaches Ziel für Demagogen, die ähnlich wie im Fall der USA einen Sündenbock suchen.
" class="infobox_img" />Dhiraj Sabharwal dsabharwal@tageblatt.lu
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Dschihadismus-Rekrutierer von dieser einfachen Logik profitieren: Land x interveniert, Land x muss bekämpft werden, Terror ist die geeignete Waffe, um den Unschuldigen zu helfen. Dass diese Logik komplett hirnrissig ist, erklärt sich von selbst. Terrorakte fordern immer unschuldige Menschenleben und vergrößern nur die Wut und Aggression einer Militärmacht, wie das aktuelle Reaktionsverhalten Frankreichs zeigt. Insofern ist es kompletter Unfug, was Hassprediger von sich geben. Aber sie finden Gehör. Viele Terroristen sind nicht besonders intelligent. Sie fallen auf einfache Propaganda herein.
Gerade vor diesem Hintergrund muss ein Land wie Frankreich wegen seiner großen militärischen Verantwortung darauf achten, wie es in der Welt vorgeht und darüber kommuniziert. Die ewige Kriegsrhetorik spielt eigentlich nur den Terrorjüngern in die Karten. Frankreich muss mehr denn je seine freiheitlichen Werte hochhalten.
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