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Farage, Geld und Comeback

Farage, Geld und Comeback
(Patrick Seeger/ dpa)

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„Rücktritt“ des UKIP-Chefs

Well, well, well: Die nächste rechtspopulistische Ratte verlässt das sinkende Schiff. Nachdem Boris Johnson das Handtuch geworfen hat, folgt ihm nun Nigel Farage. Der Chef der euroskeptischen und immigrationsfeindlichen Partei bleibt sich dabei treu: Alles in Schutt und Asche legen, aber bloß keine Verantwortung übernehmen. Highlight dieses wahrscheinlich zeitlich befristeten Rücktritts ist Farages Wille, weiterhin im Europaparlament bleiben zu wollen.

dsabharwal@tageblatt.lu

7.957 Euro pro Monat sind natürlich ein anständiges Gehalt, auf das Farage nicht verzichten möchte. Es passt zur billigen und verlogenen Politik, wie man sie von rechts kennt. Während der britische EU-Kommissar Jonathan Hill sein Amt niederlegte und auf sein Gehalt verzichtete – dies natürlich, um sich wohl schnell einen neuen, besser bezahlten Job zu suchen –, veräppelt Farage die Befürworter des Brexit und alle „Leave“-Wähler. Obschon es nur eine Frage der Zeit bis zu Farages Comeback ist, zeugt sein Rücktritt von absoluter politischer Feigheit – oder eben bitterböser Intelligenz.

Ähnlich wie Johnson weiß Farage, dass es besser ist, andere die Post-Brexit-Drecksarbeit machen zu lassen. Dann lieber mal abwarten, bis sich die Lage beruhigt, weiter stänkern und zum geeigneten Zeitpunkt die Spitze von UKIP, die er hinter den Kulissen sicherlich nicht aufgeben wird, zurückerobern. Politik kann so hässlich und einfach sein.