Besonders tragisch ist dabei auch die hohe Jugendarbeitslosigkeit. Das Potenzial einer ganzen Generation könnte verloren gehen, warnt deswegen auch der Vizegeneraldirektor der ILO.
Und die Gründe für diese dramatische Entwicklung liegen auf der Hand. Sie ist durch die schwache Konjunktur, aber auch durch strukturelle Mängel bedingt.
Mit der Finanz- und Wirtschaftskrise stiegen die Staatsdefizite an. Die Reaktion der meisten Staaten darauf war: Austerität. Diese aber führte nur zu einer weiteren Abschwächung des Wachstums und zu steigender Arbeitslosigkeit. Stattdessen wäre eine expansive Fiskalpolitik mit verstärkten staatlichen Investitionen notwendig gewesen, um den Wirtschaftsmotor wieder anzuwerfen. Aber die Fiskal-Falken, wie der Luxemburger Finanzminister Luc Frieden, setzten sich durch – mit dramatischen Folgen für die Wirtschaft.
Wirtschaftswachstum und somit Arbeitsplätze entstehen durch Investitionen. Der Staat kann keine privaten Firmen zwingen, zu investieren, aber er kann die strukturellen Grundlagen für künftiges Wachstum legen. Und dazu gehören allem voran Investitionen in eine gute Infrastruktur und in die Bildung.
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