Seit 40 Jahren gehört der Schweizer nun der FIFA an, kaum ein anderer kennt demnach die Befindlichkeiten der Mitglieder besser als er. Die FIFA brauche Evolution, nicht Revolution, so Blatter. Solche Worte kommen gut an bei den doch überwiegend etwas betagteren Delegierten aus aller Welt.
Dabei hatte Blatter gestern absurderweise relativ leichtes Spiel. Seine Gegner konnten die Steilvorlage nach dem Korruptions-Erdbeben vom Mittwoch nicht nutzen. Ein besonders jämmerliches Bild gaben dabei die Europäer ab. Genau wie in der Politik brachten sie es nicht fertig, aus einem Mund zu sprechen. Weder im Vorfeld mit einer Nominierung eines gemeinsamen Gegenkandidaten noch im Nachhinein mit einem Boykott der Wahl, die diese zumindest ad absurdum geführt hätte. Dass auch die UEFA im FIFA-Boot sitzt und demnach die gleichen Korruptionsprobleme wie der Weltverband hat, mag eine Erklärung sein.
Und so sollen an dieser Stelle die letzten Zeilen dem großen Gewinner „Man macht mich verantwortlich für diesen Sturm. Einverstanden, ich möchte diese Verantwortung übernehmen. Ich möchte die Fifa neu gestalten, mit Ihnen. Damit ich am Ende meiner Zeit als Präsident eine Fifa weitergeben kann, die stark ist und schön.“ Amen Nun also darf Blatter, seit 17 Jahren politisch verantwortlich für nicht enden wollende Skandale, weitermachen. Evolution statt Revolution eben. Oder anders formuliert: And the loser is … football.
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