Dass die Zustände für journalistisches Arbeiten etwa in Irak, Syrien, Libyen, Eritrea, Pakistan, Kolumbien oder China von ROG gerügt werden, muss weiterhin erschüttern, erstaunt aber nicht. Es handelt sich um die üblichen Verdächtigen unter den Krisenregionen dieser Welt oder, im Falle Chinas, um die fast panische Angst eines Staates vor der Lunte, die unabhängiger Journalismus legen könnte.
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In diesem Jahr hat, neben Asien, Afrika und Amerika, ein weiterer Kontinent in den ROG-Bericht Einzug gehalten: Europa. Gemeint ist natürlich die Ukraine. Teile im Osten dieses Landes sind laut ROG zu einer «Zone der Gesetzlosigkeit» geworden. Zwischen Mai und August wurden in den Regionen Donezk und Luhansk sechs Journalisten getötet.
Es ist nicht so, dass erst Reporter ohne Grenzen deutlich machen musste, dass in Europa ein Krieg wütet. Seit Monaten gibt es – wenn auch widersprüchliche – Schlagzeilen von Europas neuer Front. Aber es zeigt sich, dass keiner des Chaos Herr wird – auch in Europa nicht. Was seit April in der Ukraine passiert, wollte und konnte sich davor niemand ausmalen. Wohl auch die Journalisten nicht, die von dort berichteten und ihr Leben ließen.
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