Headlines

Es geht nur miteinander

Es geht nur miteinander
(dpa)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Ziele des Bildungsministers Claude Meisch könnten höher nicht sein. Mit 85 Reformen will der DP-Politiker das Schulwesen umkrempeln, um dem „gesellschaftlichen Wandel“ gerecht zu werden und „jedem Schüler bessere Zukunftschancen zu bieten“.

Dass dies nötig ist, kann keiner bestreiten. Laut dem letzten Bildungsbericht spielen die Nationalität und der soziale Hintergrund in Sachen Wiederholung eines Schuljahres sowie Orientierung auf ein klassisches bzw. technisches Lyzeum durchaus eine Rolle.

dvalvasori@tageblatt.lu

Für eine erfolgreiche Bildungspolitik wird allerdings vorerst nicht ein neues Kompetenzzentrum oder eine größere Autonomie der Schulen wichtig sein, sondern die Tour des Bildungsministers durch die Sekundarschulen des Landes. Der von Meisch gesuchte „direkte Kontakt mit den Lehrern inklusive Feedback“ könnte ein Denkzettel vom letztjährigen Streit mit den Lehrergewerkschaften sein. Dieser Konflikt hat nämlich gezeigt, dass Reformen nur umsetzbar sind, wenn alle an einem Strang ziehen.

Angesichts einer geplanten individuellen Förderung der Schüler wird beispielsweise das „contingent“, d.h. die Anzahl von Lehrkräften, die das Ministerium den Schulen zugesteht, ein zentrales Thema sein. Ohne die eindeutige Klärung solcher organisatorischen Probleme droht ein neuer Konflikt. Im Interesse der Schüler kann man nur auf ergebnisorientierte Gespräche hoffen.