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Entwicklungsland USA

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Die Arbeiter im US-Werk von VW in Chattanooga haben sich mehrheitlich gegen die Einrichtung eines Betriebsrates ausgesprochen.

Die weit verbreitete Ablehnung von Gewerkschaften in den Südstaaten wurde von erzkonservativen Republikanern im Vorfeld der Abstimmung bei VW nur noch weiter bestärkt.

Die Vorstellung, Arbeitnehmerrechte könnten ohne starke Arbeitnehmervertretungen wie Gewerkschaften und Betriebsräte gewahrt werden, ist eine Illusion, die im Süden der USA Tradition hat.

Freiheit wird dort als die einseitige Freiheit von Unternehmern verstanden, Arbeitnehmer je nach Bedarf zu heuern und zu feuern.

Wer auf Arbeitnehmerrechte pocht, wird vor allem von konservativen Politikern schnell als Bolschewist abgekanzelt.

Schon bei der Einführung der wirklich sehr embryonalen Pflichtkrankenversicherung durch Barack Obama gingen die Republikaner auf die Barrikaden und brachten den US-Präsidenten in die Nähe eines Sympathisanten des Kommunismus.

Es ist erschütternd, dass in einem Land mit einer solch langen demokratischen Tradition wie den USA Arbeitnehmerrechte immer noch vielerorts als ein ökonomisches Hindernis angesehen werden. In einem diktatorischen Land wie Katar sind die Verletzungen von Arbeitnehmerrechten trauriger Alltag, in den USA sollten sie aber schon längst der Vergangenheit angehören.