Nur hat die Sache diverse Haken. Zum einen sprechen nicht alle Schüler mit einem luxemburgischen Diplom – anders als immer behauptet – drei, vier oder mehr Sprachen. Im Schriftlichen, aber vor allem auch in der mündlichen Ausdrucksweise haben etliche luxemburgische Schüler aufgrund fehlender Praxis des Öfteren ein ganz klares Defizit. Die Wirklichkeit genügt auch hier oftmals nicht dem Anspruch.
Zum anderen, und dies ist der wohl bedeutsamere Punkt, erreichen zahlreiche Schüler aufgrund der sehr hohen sprachlichen Anforderungen, gepaart mit ihrer diesbezüglichen Schwäche, überhaupt nie einen Abschluss. Guter Rat ist demnach teuer.
Eine Möglichkeit könnte in diesem Zusammenhang die Einführung zweisprachiger Schulen sein, wie sie bereits im benachbarten Ausland erfolgreich funktionieren (s. S. 17). Sicherlich ist Luxemburgs Situation eine andere als die französische oder die deutsche. Und alle Probleme (etwa die der bei ihrer Ankunft bereits jugendlichen Immigrantenkinder) lassen sich damit sicherlich nicht lösen. Einen Versuch wäre es aber zumindest wert.
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